Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT): „Mit“ – Gefühl zur Akzeptanz

  • akkreditierte Fortbildung

…oder: Es ist, wie es ist! Ist es, wie es ist?
Eine ganz persönliche Einführung in die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT)

„Wir leiden an dem, was wir als wichtig erachten, und wir erachten das als wichtig, an dem wir leiden“ (Steven Hayes)

Inhalt und Ziele

„Das Leben ist ein vorübergehender Zustand“ schreibt Gabriele von Arnim und jeder Mensch wünscht sich in seinem zeitlich begrenzten Leben wohl eher, dass es gut läuft, mehr die Komödie als das schwere Schicksal, Glück in der Liebe, Erfolg im Beruf und nicht enden wollende Gesundheit. In den meisten Fällen aber ist das Leben kein Wunschkonzert und bei vielen Menschen auch geprägt von harten Einschlägen, Zumutungen und Erschütterungen, die von Zeiten persönlichen Leids, zwischenmenschlichen Tragödien, Kummer und auch quälenden Symptomen begleitet werden. Das weit verbreitete Angebot einfacher Formeln, die dazu auffordern, sich schnell vom Leid zu distanzieren und eine möglichst schnelle Lösung und Klärung quälender und komplexer Problemlagen versprechen, ist verlockend.

In der ACT hingegen erfolgt eine achtsame und mitfühlende Hinwendung zum Leid, mit der Absicht in ihm nach existenziellen Bedeutungen und motivationalen Sehnsüchten zu schürfen, die unsere Lebensgestaltung mit der Zeit wieder mehr erfüllen und vitalisieren können. Der ACT-Prozess betont eine „Verlangsamung“ im Kontakt mit schwierigem inneren Erleben und stellt die Beseitigung klinischer Symptome nicht in den Fokus. Es geht im weitesten darum, „das Unerwünschte“ anzunehmen, den inneren Kampf dagegen zu erkennen und aufzugeben, mehr auf die leitende „Stimme des Herzens“ zu hören und im gegenwärtigen Leben, so gut es eben geht, wieder Fahrt in wertgeschätzte Richtung aufzunehmen.

Der zweitägige Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) Basisworkshop gibt Ihnen einen ersten Einblick in dieses verhaltenstherapeutische, transdiagnostische Therapie- Beratungs- und Lebensmodell. Sie erlernen die zentralen sechs Kernprozesse der psychischen Flexibilität, erfahren einiges über die toxisch wirkende Diktatur unseres „Verstandes“ in persönlich schwierigen Situationen und nähern sich den tiefen menschlichen Sehnsüchten, die unserem Leben Orientierung und Bedeutung geben. Automatisch aufkommende Denk- bzw. Sprachprozesse steuern meist unbemerkt unser Verhalten, können uns in die Irre laufen lassen, neue Erfahrungen verhindern und damit psychische Starre und Leid verstärken. Die Sensibilisierung für diese Abläufe und deren Auswirkungen, erhält im Workshop einen exponierten Platz.

Dieser Basis-Workshop möchte Ihnen ein Gefühl für das ACT-Modell und Erfahrungen in seiner Anwendung vermitteln. Er beinhaltet gut verdaubare theoretische Hintergründe, beschreibt kurz auch aktuelle Entwicklungen in der kontextuellen Verhaltenswissenschaft, ist aber vorwiegend erlebnisorientiert konzipiert und profitiert stark von Ihrer und meiner Bereitschaft persönliche Erfahrungen einzubringen.

Methodik

Powerpoint-Präsentation, erlebnisorientierte Darstellung der ACT-Kernprozesse (Hexaflex-Modell), Theorieimpulse, Fallbeispiele aus der psychotherapeutischen Praxis, Diskussion, Kleingruppenarbeit, Vorstellung der zentralen Metaphern der ACT-Prozesse, Verweise zu Philosophie, Belletristik und Kinofilmen, Selbsterfahrungsanteile.

Zielgruppe

Psychotherapeutisch und beratend tätige MedizinerInnen und PsychologInnen sowie der Personenkreis, der im therapeutischen Kontext, im Coaching oder im Bildungs- und Sozialwesen tätig ist.

Kurs-Highlights

  • Tyrannei des Verstandes
  • Fusion
  • Psychische Flexibilität
  • Sehnsüchte
  • Mitgefühl und Verbundenheit
  • Herzensangelegenheiten
  • Kreative Hoffnungslosigkeit
  • Pragmatismus
  • Sprache als Intervention
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Dozent

Christian Flassbeck
Dipl.-Psychologe
Termin

Fr., 24.10. - Sa., 25.10.2025

Kurs-Details
alle wichtigen Informationen auf einen Blick