• akkreditierte Fortbildung

Emotionale bzw. psychische Probleme (und damit auch entsprechende Lösungsansätze!) existieren logischerweise bereits etwas länger als die uns heute bekannten Therapieformen. Eine Göttin der griechischen Antike trug zum Beispiel den Namen Psyche ... Wenn ich mich recht erinnere hatte sie auch mal eine Affäre mit Amor - Problem oder Lösung?!

Von Sokrates und seinen Nachfolgern ist bekannt, dass sie versuchten, emotionalen Problemen des Gegenübers mittels einer (offensichtlich kognitiven) Gesprächsmethode zu begegnen, die ursprünglich für den Einsatz im philosophischen Unterricht entwickelt wurde.

Der explizit so benannte „Sokratische“ Dialog findet heute im Rahmen vieler therapeutischer Ansätze Verwendung (beispielsweise in der kognitiven VT).

Es handelt sich um eine Kombination von Fragetechniken, in denen der/die TherapeutIn/ BeraterIn jeweils verschiedene Rollen einnimmt, die das Gegenüber zur Infragestellung festgefahrener Denk- und Handlungsmuster anregen soll. Sokratische Fragen fördern somit konkret aktives Umdenken, helfen bei der Auflösung innerer „Sackgassen-Syndrome“.

Ihr positives Menschenbild prädestiniert die Methode für den Einsatz im Rahmen ressourcenorientierter Beratungen und Therapien. Sokratische Fragen sind ein methodisch wertvolles Pendant zur zirkulären Fragetechnik, die im Rahmen systemischer Therapieansätze breite Anwendung findet.

Da die Philosophie – wie andere Wissenschaften auch – jedoch keineswegs vor 2400 Jahren stehengeblieben ist, werden im Workshop auch andere philosophische Konzepte vorgestellt, die im Rahmen lösungsorientierter Beratungs- und Behandlungsprozesse hilfreich sein können. Insbesondere werden philosophische Modelle angesprochen, die sich mit dem Konzept „Hoffnung“ (bzw. dem Aufgeben derselben) beschäftigen wie z.B. Denkansätze von Schopenhauer, Nietzsche, Heidegger, Bloch, Jonas, Marcel oder O. F. Bollnow.

Die Behandlung erfolgt jedoch logischerweise eher punktuell-anwendungsbezogen als ausführlich-erschöpfend. Der Workshop soll hier eher zur vertiefenden Lektüre anregen und Mut machen, diese Ansätze den oft eher destruktiven „Alltagsphilosophien“ der Klientel entgegen- oder beiseitezustellen.

Der Kurs ist im Wesentlichen praxisorientiert; die einzelnen Haltungen und Methoden werden in Rollenspielen und in Selbsterfahrung als BeobachterIn, BeraterIn und KlientIn geübt.

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Dozent

Fritjof Schneider
Dipl.-Psychologe
Kurs-Details
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