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Schon in der Antike finden sich viele philosophische Abhandlungen über das mittlere Maß. Maßhalten war jahrelang überhaupt nicht mehr angesagt, muss allerdings schon aus ökologischen Gründen dringend wieder gelernt werden. Selbstverwirklichung und Egozentrik wurde zu einer allgemein akzeptierten Grundhaltung.
Um die eigene Mitte zu finden, oder sich ihr mehr zu nähern, ist die Annahme der vielen Durchschnittlichkeiten der eigenen Person und anderer Menschen allerdings unerlässlich. Ständig etwas Besonderes sein zu müssen oder etwas Besonderes zu tun, ist keine sinnvolle Philosophie und auch kein gesundheitsförderliches Lebensgefühl. Es ist der Anfang von Burnout und Umweltzerstörung.
Zielgruppe
Durchschnittliche Menschen, TherapeutInnen, Coaches, SupervisorInnen etc.
Inhalte
Nach einer kurzen Beschäftigung mit theoretischen Grundlagen der Durchschnittlichkeit sowie hirnphysiologischen Aspekten tierischer und menschlicher Gehirne, liegt der Schwerpunkt auf praktischen Übungen.
Das Seminar führt in die Akzeptanz und Wertschätzung der vielfältigen eigenen Durchschnittlichkeiten anhand unterschiedlicher Lebensbereiche ein. Dabei soll das Wechselspiel zwischen individuellen Haltungen und professionellen Herausforderungen untersucht werden.
Was verändert und ermöglicht eine Haltung der bewussten Durchschnittlichkeit im Umgang mit folgenden Themen:
- PatientInnen, die in Psychotherapie oder Beratung widerständig erscheinen.
- In Organisationen der Umgang mit MitarbeiterInnen die bewusst und unbewusst nicht gemocht werden, also als störend empfunden werden.
- Paare, in denen beide glauben trotz eigener Durchschnittlichkeit einen besonderen Partner verdient zu haben.
- Wie gestaltet sich eine durchschnittliche Bearbeitung in der Begleitung Kranker und Sterbender?
Die meisten PsychotherapeutInnen, Coaches, BeraterInnen, Führungskräfte und GruppenleiterInnen sind durchschnittlich. Das macht aber nichts, weil es viel entscheidender ist, den Passenden zu finden und nicht nach dem Besten zu suchen, aber wie geht das?
Ziele
- Umgang mit der eigenen Durchschnittlichkeit und ihre professionelle Utilisierung, also Nutzung in der Interaktion mit Ratsuchenden
- Übungen zur Wertschätzung der eigenen Überdurchschnittlichkeit und der Akzeptanz der Mittelmäßigkeit anderer Menschen im privaten und beruflichen Kontext.
- Handhabung der Grenzen der Durchschnittlichkeit. Natürlich sind durchschnittliche Vorgehensweisen nur in vielen, also den durchschnittlichen Fällen sinnvoll. Andererseits braucht es auch das Außergewöhnliche und manchmal etwas Überdurchschnittliches.
Methodisches Vorgehen
- Rollenspiele und Übungen
- Anwendung von Tranceinduktionen im Selbstversuch zur Verbesserung der Durchschnittlichkeit
- Aktive Beteiligung am Coaching anderer GruppenteilnehmerInnen
Hilfreich für das Seminar ist die Bereitschaft zum experimentellen Lernen.
Kurs-Highlights
- Durchschnittlich leben und besser schlafen
- Überdurchschnittlich praxisorientiert für Leben und Beratung
- Warum ein durchschnittlicher TherapeutIn für manchen PatientIn optimal ist
- Heute mit Durchschnittlichkeit anfangen. Das Leben wird schon morgen anders
- Du triffst dein Selbst nicht in der Mitte, sondern an der Peripherie
Dozent
Prof. Dr. Phil. Prof. h.c. Michael Märtens
Dipl.-PsychologeTermin
Fr., 07.03. - Sa. 08.03.2025
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